Das Kampfkunstsystem Takouchi-Ryu, das 1532 erfunden wurde, gilt als der Ursprung des japanischen Jiu-Jitsu. Judo ist eine Kampfkunst, die ihren Ursprung in Japan hat und heute auf der ganzen Welt als olympische Sportart bekannt ist. Judo wurde 1882 entwickelt, indem Jiu-Jitsu, eine Form des Ringens, mit mentaler Disziplin kombiniert wurde. Judo ist ein Kampfsport, mit dem man Gegner entweder angreifen oder sich ausschließlich mit dem eigenen Körper (waffenlos) verteidigen kann.
Kodokan Judo
Im Jahr 1882 führte Jigoro Kano (der „Vater des Judo“) eine umfassende Studie der alten Selbstverteidigungsformen durch und integrierte einige dieser Formen in eine Sportart, die als Kodokan Judo bekannt ist. Der Begriff Kodokan setzt sich zusammen aus „ko“ (Vortrag, Studium, Methode), „do“ (Richtung oder Weg) und „kan“ (Halle oder Ort). Somit bedeutet er „ein Ort, um den Weg zu studieren“. Ähnlich entsteht Judo aus „ju“ (sanft) und „do“ – „der sanfte Weg“. Prof. Kano kombinierte Teile aller Jiu-Jitsu Schulen, beseitigte ineffektive Techniken und das Kodokan Judo wurde geboren. Schon wenige Jahre später wurde es als eine effektive Methode anerkannt, nachdem seine Schüler Jiu-Jitsu-Kämpfer beim einem Bujitsu-Wettkampf der Polizei überwältigt hatten. Das Kodokan Judo will drei Hauptziele erreichen: körperliche Ertüchtigung, Wettkampfkompetenz und mentales Training.
Das olympische Debüt
Prof. Kano wurde 1909 das erste asiatische Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und setzte sich weltweit für die Verbreitung des Judo ein. Olympisches Judo wurde bei den Tokio-Spielen von 1964 eingeführt und ist seitdem bei allen Olympischen Sommerspiele vertreten, mit Ausnahme der Spiele von 1968. Das olympische Judo der Frauen wurde 1992 hinzugefügt, nachdem die Disziplin 1988 als Demonstrationssport vorgeführt worden war. Olympisches Judo untersteht dem Internationalen Judoverband (IJF), der 1951 gegründet wurde. Die Wettkampfteilnehmer werden in Gewichtsklassen eingeteilt und dann in zwei Gruppen aufgeteilt. Sie durchlaufen ein K.O.-Format, um das Finale zu erreichen. Außergewöhnlich sind auch hier die zwei möglichen Bronzemedaillen. Die Kontrahenten starten den Kampf auf der Tatami (Matte) in einem Abstand von 4 Metern und erhalten Punkte für erfolgreiche Würfe und Haltegriffe. Es können aber auch Punkte abgezogen werden, wenn gegen die Regeln verstoßen wird. Der Wettkampf besteht aus einer 5-Minuten-Runde für Männer und einer 4-Minuten-Runde für Frauen. Es gibt einen Hauptschiedsrichter und zwei Linienrichter. Seit 1988 ist Judo auch Teil der Paralympics für sehbehinderte Wettkämpfer (Männer) und seit 2004 auch für Frauen. Die Regeln unterscheiden sich dadurch, dass die Wettkämpfer sich zu Beginn gegenseitig am Gi (Kampfanzug) festhalten (Kumikata). Judo ist auch Teil anderer Special-Olympics-Disziplinen – basierend auf Alter, Geschlecht, Gewicht und Fähigkeiten, wobei innerhalb dieser Levels weitere Unterteilungen vorgenommen werden.