Kampfsportler zögern häufig, wenn es darum geht, das erste Turnier zu bestehen. Der Zweck einer Teilnahme an Wettbewerben besteht nicht im Ruhm und einen möglichen Actionfilm-Vertrag. Die Absicht ist, die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Das Training für den Wettkampf gibt dem Dojo-Alltag einen kleinen, zusätzlichen Kick. Sich mit anderen zu messen, kann einen weiteren Anreiz geben, den ein Schüler der Kampfkunst braucht, um motiviert zu bleiben und sich weiter zu verbessern. Ein Turnier ist eine Gelegenheit, Monate oder Jahre des Trainings auf die Probe zu stellen. Der Wettbewerb testet körperliche Fitness, Technik, Ausdauer, Timing, mentale Stärke und Entschlossenheit. Genau wie bei Gürtel-Graduierungen bieten Turniere die Möglichkeit zu zeigen, dass das Training wirklich etwas bewirkt hat.
Die Teilnahme an einem Wettkampf – sei es eine Karate Kata, ein Zweikampf oder auch ein Bruchtest – versetzt Kampfsportler in eine neue Umgebung, in der sie gezwungen sind, mit Menschen umzugehen, die sie nicht kennen. Sie müssen lernen, in Stress-Situationen ruhig zu bleiben. Der Turnierwettbewerb sorgt für Anspannung und Stress. Manchmal kann er einen signifikanten Adrenalinstoß verursachen, der kontrolliert werden muss, um in nützliche Energie kanalisiert zu werden. Konzentriert und entspannt zu bleiben, die Herzfrequenz und die Atmungsfrequenz unter Stress zu senken, um auf höchstem Niveau arbeiten zu können, ist eine Fähigkeit, die erst im Laufe der Zeit entwickelt wird. Da bei Turnieren die Teilnehmer nach Alter, Geschlecht und Gürtel-Level aufgeteilt sind, bekommen diese eine Chance zu sehen, wie sie sich gegen andere auf ähnlichem Level behaupten können. Durch den Vergleich können die Teilnehmer sehen, ob sie im Laufe der Zeit neue Fähigkeiten erworben haben. Turniere geben die Möglichkeit, diese Fähigkeiten zu testen, Schwächen zu erkennen und das Training entsprechend anzupassen.